Liebe Ehemalige, liebe BesucherInnen,
das Studienseminar St. Augustin hat zum 30. Juli 2010 mit dem Auszug des letzten Seminaristen seine Pforten geschlossen. Das Seminar ist tot – wir Ehemaligen leben.
Diese Seite soll zum Austausch und zur Information der Ehemaligen dienen.
Infos über die Weiterentwicklung des Seminars, Bilder und Texte von und mit uns Ehemaligen.
Pflege und Austausch der Ehemaligendatenbank.
Alles ist über diese Seite möglich. Ich hoffe auf rege Beteiligung.
Anregungen, Wünsche etc. bitte an mich richten.
Das Blog ist privat, von einem Ehemaligen für die anderen Ehemaligen. Es ist nicht von den Augustinern autorisiert, finanziert oder begleitet, wenngleich diese sich durchaus beteiligen können…
Euer
Karlheinz Binner
14. Juli 2010 at 16:15
Ich war von 1959-1968 im Seminar und bin noch heute dankbar für die Ausbildung, die ich dort erfahren habe. Ich kann nicht verstehen, dass ein Orden aus blankem Kommerzdenken eine solche segensreiche Einrichtung für unsere Jugend schließt. Es hätte sicher eine ganze Reihe von anderen(defizitären) Einrichtungen der Augustiner gegeben, die man vorher hätte schließen können.
15. Juli 2010 at 12:01
Lieber Karlheinz,
die Idee mit dem Ehemaligen-Blog finde ich gut.Danke für Dein Engagement.
Als altes Semi-Band-Mitglied (seit Neugründung 1978(?) mit P. Pius, Alois Träger, Josef Ram und Thomas Kraus) sehe ich unserem wohl letzten Gottesdienst am 18.Juli mit sehr gemischten Gefühlen entgegen…
Nur von der Nostalgie kann man sich leider nichts kaufen…
Darum halte ich Ihre Äußerung, lieber Herr Dr. Pannenhausen für sehr hart.
Ich glaube, dass der Orden diese außerordentlich weitreichende Entscheidung weder leichtfertig noch aus blankem Kommerzdenken, wie sie das nennen, getroffen hat. Die personelle Situation sowie die strukturellen Veränderungen in der Ausbildungslandschaft ließen da wohl keinen Spielraum mehr. Ich denke, dass dieser Schritt für alle Beteiligten sehr belastend war und ist. Sie verdienen unseren Respekt unser Mitgefühl und unseren Dank für das in all den Jahren Geleistete.
Stefan Wurzer (1975-1984)
15. Juli 2010 at 13:14
Es ist sicher richtig, was Du sagst, Stefan. Für das Geleistete verdienen alle Beteiligten Respekt. Ich bin dennoch der Überzeugung, dass die Erhaltung des Seminars nicht die nötige Priorität hatte und dass es Möglichkeiten gegeben hätte, ein Internat bei uns mit genügend Schülern und m. E. ausreichend Finanzen, zu erhalten.
15. Juli 2010 at 16:35
…vielen Dank, Karlheinz, aus berufenem Mund stimmt das dann natürlich schon nachdenklich. Ich habe da wohl die Situation bislang durch die rosarote Brille betrachtet. Insofern muss ich meinen Kommentar relativieren.
18. Juli 2010 at 12:58
Wenn es die finanziellen Verhältnisse nicht
mehr erlauben das Seminar weiter aufrecht zu
erhalten, dann muß es geschlossen werden, so
leid es einem auch tut. Ohne Geld keine Musik.
19. Juli 2010 at 12:25
Nur dass es nicht an den finanziellen Verhältnissen des Seminars lag…
19. Juli 2010 at 22:47
Liebe Semi-Freunde,
nach dem sehr ergreifenden Abschiedsgottesdienst und anschließendem Beisammensein, bei dem wir Ehemaligen noch einmal unser Semi erleben durften, möchte ich mich bei allen Beteiligten auf diesem Wege bedanken – ich hoffe sie erhalten diesen Dank:
Den Helfern beim Auf- und Abbau der Tische, dem Küchenpersonal, den Reinigungskräften, den Erziehern und den Organisten und Ministranten. Besonders natürlich der Semi-Band. Hoffentlich habe ich niemanden vergessen.
Aber natürlich auch den Patres und Brüdern, die (noch) dabei waren, sage ich herzlichen Dank.
Vor allem aber Dir, Lieber Karlheinz, für dein Engagement und Deinen Einsatz an diesem Tag und in den vergangenen Jahren.
Danke für die offenen und ehrlichen Worte über das Semi und seine jüngste Entwicklung.
Leider verlieren wir alle eine Einrichtung, die nicht nur irgendeine Institution, sondern über Jahre ein echtes Zuhause für mich und viele meiner Kameraden und Freunde, und sicher auch für die Patres war.
Umso mehr schmerzt es, dass das Ende des Semi’s scheinbar nicht nötig gewesen wäre und es weiterhin jungen Menschen ein Zuhause oder zumindest ein Stützpunkt hätte sein können, wie es das für uns war. Leider trauern nur die, die vermutlich sowieso nichts ändern hätten können.
Ich habe gleich noch in der Chronik über das Semi gelesen, und da wurde mir erst bewusst, unter welchen Schwierigkeiten und unter welch großem persönlichen Einsatz das Semi vor knapp 100 Jahren entstanden ist.
Verschwunden ist es nun schnell und mir scheint auch recht leicht – hoffentlich nicht leichtfertig?
Nun so ist es jetzt.
Entäuscht war ich (und die 3 Anderen unserer Klasse), dass von unserem Jahrgang dann nur 4 Ehemalige am endgültig letzten Treffen im Semi dabei waren. Ich dachte mir, dass das Semi aus allen Nähten hätte platzen müssen, um einfach nur die Solidarität mit dem Seminar zu zeigen, denn schließlich haben wir ja einen wichtigen Teil unseres Lebens dort verbracht, der uns – mich jedenfalls – stark geprägt hat.
Wir – die da waren – haben beschlossen, dass wir uns trotzdem in einiger Zeit einmal treffen wollen. Wir werden dann rechtzeitig Kontakt zu Euch Klassenkameraden aufnehmen. Vielleicht klappt`s ja und wir sehen uns mal wieder.
Ich wünsche allen Ehemaligen Schülern, Erziehen, Mitarbeitern, Patres, Brüdern und Schwestern alles Gute für die Zukunft.
Servus
Jürgen Frey (ehem. Bock)
20. Juli 2010 at 12:46
Hallo,
kann denn dann mal hier jemand bitte genau sagen, woran es lag, dass man sich gegen eine Weiterführung des Hauses entschieden hat ?
Ich musste am Sonntag feststellen, dass sich in den vergangenen Jahren sowieso sehr viel verändert hat.
Überraschenderweise musste ich feststellen, dass anscheinend der Anteil der Gymnasiasten sehr stark zurückgegangen ist.
Zu meiner Zeit war der Anteil der KG/AG/EHG immer höher als der „Fremdanteil“. Für uns war es damals schon überraschend, dass wir eine Handvoll Realschüler plötzlich an Bord hatten. Hauptschüler waren damals eigentlich noch gar keine da. Auch war der Mädchenanteil nur verschwindend gering.
Aber das hat wohl alles die Zeit so mit sich gebracht…
Überraschenderweise war auch nur 1 einziger Abiturient dabei am Sonntag…
Wann und wie ist eigentlich dieses Phämnomen zu erklären ?
War das Semi denn für die klassischen Gymnasiasten nicht mehr interessant ?
Das die Zahl der Tagesschüler zunahm zu Lasten der Nachtschüler war auch schon zu meiner Zeit erkennbar. Das lag wohl an der zunehmenden Mobilität der Familien seit den 80ern.
Trotzdem war das Semi in meinen Augen immer eher ein Haus mit Internatscharakter für die weiterführenden Schulen. Das hat sich wohl total geändert.
Ist wie`s mag, ich denke gerne an die Zeit zurück und das Zusammengehörigkeitsgefühl, angeleitet und erzogen durch katholische Pater. Was besseres hätte mir persönlich nicht widerfahren können und ich hätte gerne mal in der Zukunft meine Kinder auch dorthin geschickt, um ihnen ein Stück von dem für`s Leben mitgeben zu können, was ich dort bekommen habe.
Ich bin stolz, dort Mitglied einer schönen und von Zusammengehörigkeitsgefühl geprägten Gemeinschaft gewesen zu sein.
Schade kann ich an dieser Stelle nur nochmals betonen !
Der Stadt Weiden, dem Umland und vorallem den Eltern in dieser Region ist etwas verloren gegangen, was man mit Worten nicht beschreiben kann. Die Zukunft wird dies den Menschen und Verantwortlichen, die für diese Fehlentscheidung gestimmt haben, zeigen.
In diesem Sinne hoffe ich, dass wir, die Ehemaligen, wenigstens diese Plattform weiterhin nutzen können, um den Kontakt aufrecht erhalten zu können.
In einer von Facebook, StudiVZ und wie dieser ganze „Social Media“-Kramm auch noch heissen mag, ist dies nicht ohne weiteres möglich.
Mit zumindest ist eine Konstante im Leben weggebrochen, die ich gerne in der Zukunft weiter hätte blühen sehen wollen.
Gruss,
Sandro
(1989-1996 im Semi, Abijahrgang 1998 KGW)
21. Juli 2010 at 10:35
Lieber Sandro,
WARUM die Augustiner nur eine einzige Möglichkeit (die Übernahme der Trägerschaft des Seminars durch das Bistum plus drauf noch das Gebäude und Gelände an das Bistum verkaufen) als Lösungsweg für sich akzeptierten , lässt sich nur spekulieren; die Kombination aus Übernahme der Trägerschaft plus Abkauf der Liegenschaft hätte KEINER gamacht (wer vergoldet noch dazu, wenn er schon Lasten übernimmt). Von daher war die Schließung durch diese Einschränkung vorprogrammiert.
Andere Ideen gab’s durchaus.
Die Schülerzahlen waren in Ordnung und auch finanziell konnten wir einiges pro Jahr auf die Seite legen (z.B. haben wir ja erst vor 2 Jahren das Außengelände umgestaltet).
In diesem Jahr hätten wir die größten Internatsschülerzahlen seit vielleicht 25 Jahren gehabt, wäre nicht geschlossen worden. Das Verhältnis Internatsschüler zu Tagesschülern hatte sich gerade auch zu gunsten der Internatler gedreht.
Warum weniger Gymnasiasten das Semi besuchten – da kann man verschiedene Gründe nennen. Insgesamt waren es nicht weniger, aber bis Abiturienten rauskommen, das ist eine andere Sache…
Allerdings ist es im Grunde weniger wichtig, wieviele von welcher Schulart kommen, sondern dass das Seminar es ermöglichte, dass jedes Kind in der nördlichen Oberpfalz die ihm adäquate Schulart besuchen konnte.
31. Juli 2010 at 09:36
Hey, gerade eben musste ich mich von dem letzten Mitglied der sogenannten „Semi-Crew“ verabschieden…gestern gab es ein Tränenmeer. Der Abschied war grausam. Es wurden mindestens 50 Packungen Taschentücher verbraucht…Ich kann es einfach nicht realisieren was passiert ist; dass ich Sonntag nicht ins Semi fahr, dass ich nicht die altbekannten Leute begrüßen kann, dass ich nicht wieder in der Vorküche stehe und arbeite. Keine Studierzeit, kein Morgen- und Abendgebet und kein Ärger mehr von Herrn Binner zu kassieren. Die Zeit war wunderschön..die schönste Zeit meines Lebens.
Der Lichtblick ist die Hoffnung, dass eines Tages ein Freund vor meiner Tür steht und Freudentränen kommen.
Es ist vorbei :‘-(
Grüße…
Milan
8. August 2010 at 17:40
Das Seminar in Weiden ist Vergangenheit und vielen hat das weh getan.
Ich habe mich immer auf die Ehemaligentreffen im Semi gefreut, diese Möglichkeit wird`s so nicht mehr geben.
Also: In Zukunft Kontakt über eine Internetplattform. Vielen Dank für die Bilder und die Beiträge, die ich hier gesehen habe.
Ich möchte aber auch den Kontakt zu den ehemaligen Patres nicht abreissen lassen:
Ist es möglich z.B. die Anschrift von Pater Albrecht in Würzburg zu erhalten?
Wenn ja und wenn er damit einverstanden ist: Bitte in`s Forum einstellen.
Danke!
Gerhard Tiefenböck
9. August 2010 at 20:36
Lieber Gerhard,
in ein öffentliches Forum will ich von niemandem die Adresse einstellen. Aber indirekt steht z.B. die Adresse von P. Albrecht Herrmann schon hier:
– auf der Home-Seite ist rechts ein Menü
– dort steht der Menüpunkt ‚blogroll‘; darunter steht ‚Homepage der Augustiner‘
– über diese Homepage kann man die Adresse des Augustinerkonvents in Würzburg abrufen; einfach dann adressieren mit:
P. Albrecht Herrmann OSA
Adresse des Augustinerkonventes in Würzburg….
Wer nicht damit zurecht kommt, dem kann ich die Adresse direkt per Mail zusenden; einfach direkt bei mir melden….
Karlheinz Binner